Oyama Karate

Masutatsu Oyama

Masutatsu Oyama
  Masutatsu Oyama ist in der Reihe der berühmten Karatemeister eine einmalige Erscheinung. Nicht nur wegen seines imposanten Äußeren, daß einem Gichin Funakoshi oder Othuska Hironori wiederspricht. Der Unterschied zeigt sich auch in seinen vielseitigen Betätigungen und seinen Nachforschungen auf dem Gebiet des Karate. Die Geschichte des Kyokushinkai Karate ist im großen Teil die Geschichte des Meisters selbst.
Sein Leben ist eine wechselnde Folge körperlicher Heldentaten und Meditationen, einer ständigen Bewegung zwischen Angespanntheit und Zweifel. Wer ist dieser sagenumwobene Mensch, den man selbst in Japan so wenig kennt, obwohl er dort mit seinen Schülern lebt?!

Matsutatsu Oyama ist im Jahre 1923 als Sohn adliger Eltern der ansässigen Yaban Klasse in Korea geboren.


Da er von jeher schwachen Wuchses war, wurde der junge Oyama von seinem älteren Bruder, der sich um seine Gesundheit sorgte, mit neun Jahren zum Kempo, dem chinesischem Boxen, angespornt. Er war jedoch dieser Kunst wenig zugetan und der spätere Meister gibt selber zu, daß er überhaupt keine Fortschritte verzeichnen konnte.

Das Symbol des Kyokushinkai ist das Kanku Zeichen. Es ist abgeleitet von der Kata KANKU (Kanku heißt: in den HImmel blicken). In dieser Kata werden die Hände zum Himmel gehoben und man blickt durch die Hände zur Sonne.Daumen und Zeigefingervon linker und rechter Hand bilden dabei einen Kreis, durch den der Himmel betrachtet wird. Die feinen Spitzen bilden die Finger. Sie symbolisieren Endgültigkeit oder den Höchststand. Die dicken Teile bilden die Handgelenke; sie stehen für die Kraft. Der Mittelpunkt versinnbildlicht Unendlichkeit, beziehungsweise unendliche Tiefe. Das Kanku Zeichen wird von einem Kreis umschlossen. Er stellt Kontinuität und Kreisbewegung dar.


                                                                                                           Harte Jugendzeit

Wichtige politische Ereignisse und der sino-japanische Krieg brachten das Land in Aufruhr. Korea hat seinen ersten Führer: Shin. Die Beliebtheit dieser Helden ist so groß, das die Jugend Koreas nur noch danach trachtet, ihm nachzueifern. So auch Masutatsu Oyama. Aber um studieren zu können muß der junge Oyama an eine japanische Universtität 1938. Am Vorabend des zweiten Weltkrieges tritt der nun fünfzehnjährige die Reise nach Japan an. Zahlreiche finanzielle Schwierigkeiten bremsen  dort seine Begeisterung. Der junge Koreaner muß eine harte Zeit in der Fremde durchstehen.

Niemand will ihm ein Zimmer vermieten und Arbeit finder er auch nicht. Doch Masutatsu Oyama läßt sich nicht entmutigen. Denn er kann nicht zurück nach Korea. Es muß ihm einfach gelingen, Fuß zu fassen. Als er endlich ein kleines Zimmer in einem Vorort von Tokio gefunden hat, schreibt er sich in der Universität von Takoshuko ein und arbeitet als Milchhändler nebenbei, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die geistige und physische Einsamkeit in der gewaltigen Großstadt veranlassen ihn, einen Ausweg und eine Beschäftigung  zu suchen die ihm hilft., seine Mutlosigkeit zu besiegen. Er schreibt sich im Ko-do-kan ein und beginnt Judo zu trainieren. Bald entdeckt er Karate, das zu dieser Zeit in Japan noch so gut wie unbekannt ist, denn es wurde erst durch Gichin Funakoshi 1922 ins Land gebracht. Matsutasu Oyama, der nur beim besten Lehrer Unterricht nehmen will, schreibt sich also bei Funakoshi, dem Shotokan Meister, ein : Er ist zweiter Sohn des Meisters Yoshikata Funakoshi, der die Stunden gibt. Leider ist von diesem Genie des Karate kein einziges Dokument erhalten geblieben. Er starb während des Krieges, ohne seinen Anhängern schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen zu haben.

                                                                                                           Training und Krieg

Mas. Oyama trainiert von nun an Tag und Nacht und bringt es nach einem Jahr, als 17 jähriger, zum ersten Dan. Sein Befinden hat sich spürbar gebessert und der Bruchtest ist die Lieblingsbeschäftigung des jungen Studenten geworden. Am Ende des Krieges bekommt der 22 jährige Oyama den begehrten Grad eines 4. Dan. Der schreckliche Krieg hat den emigrierten Koreaner abgehärtet. Mit dem Waffenstillstand zwischen Japan und den USA taucht eine neue Tatsache in seinem Leben auf : Die Entstehung der koreanischen Republik. Gefangen in den Lehren Konfuzius und durch Tradition an Lehnherrschaft gebunden, bricht Korea jetzt mit der Sklaverei um eine eigene Nation zu werden. Schon bald entflammt zwischen Norden und Süden ein Streit, der in eine schrecklichen Bürgerkrieg ausartet.

Das Eingreifen und die NIederlager der Amerikaner, der Friedenspakt, welcher 1954 in Pal-Mun-Jom unterschrieben wird, spalten Korea endgültig in zwei Teile: Südkorea und die Volksrepublik im Norden. Die düsteren Ereignisse des Bürgerkrieges bringen Mas. Oyama dazu, sich einer politischen Organisation anzuschließe, welche die Vereinigung Koreas zum Ziel hat.
Bald muß er erkennen, das die Absichen der Führer eher geschäftlicher als idealistischer Natur sind, die persönlichen Vorteile werden über die Wiedervereinigung Koreas gestellt. Unendliche Enttäuschung treibt Oyama an den Rand der Verzweiflung. Er arbeitet nicht mehr und läßt sich ins Elend treiben.

                                                                                 Sein erster Meister

Zu diesem Zeipunkt triff er einen Mann aus seiner Provinz: So Nei Chu, einen Meister des Karate und eine fesselnde Persönlichkeit. So Nei Chu ist Anhänger der Nichiren Sekte., für ihn sind die Ausübung der Kampfkunst und die Religion untrennbar. Oyama trainiert mit ihm mehrere Jahre und erfährt den Zusammenhang von Karate und Religion.

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